vendredi 22 janvier 2016

Jean-Jacques Hegg ou la psychologie évolutionniste du sport

I. JEAN-JACQUES HEGG, FONDATEUR DE LA PSYCHOLOGIE DU SPORT EN SUISSE

par Sami Mäkelä

(Revue de Psychologie du Sport 11:18, p.127, 1985)

Jean-Jacques Hegg est le fondateur de la psychologie du sport en Suisse. Né en 1930 à Bâle, il entreprend des études de médecine  en 1950 après un baccalauréat littéraire. En 1955, il est champion de Suisse du 400 mètres. Deux ans plus tard, en 1957, il passe son doctorat de médecine générale. Mais bientôt, il se spécialise en psychiatrie. En 1965,  il s'installe comme médecin psychiatre. L'état-major suisse l'attache alors en sa qualité d'officier à la sélection des pilotes de guerre à la base de Dübendorf, dans la banlieue de Zurich.

Ami et correspondant du prix Nobel de médecine  Konrad Lorenz, Jean-Jacques Hegg est le premier en Suisse - et reste l'un des rares jusqu'à aujourd'hui - à introduire dans la psychologie du sport des concepts tirés du comportementalisme, de l'éthologie, de la génétique, tels que ceux des "déclencheurs" hérités de la "mémoire phylogénétique" (aussi appelés "émetteurs de stimuli clés" et "comportements expressifs"), tant au point de vue intraspécifique (donc social) qu'interspécifique (donc entre étrangers).

Les travaux novateurs de Jean-Jacques Hegg prennent en considération critique les élaborations de l'éthologue Irenäus Eibl-Eibesfeldt sur les invariants sociaux (relations entre individus alpha, bêta et oméga et "hommes-masse" gamma).  Mais Hegg introduit également des concepts tirés de la psychanalyse freudienne ou szondienne (comme l'"inconscient familial") et établit des correspondances entre les types psychanalytiques (masochiste, narcissique...) et les influences sociales (alpha, bêta, gamma, oméga).

Son point de vue sur les activités sportives est qu'elles ritualisent les pulsions agressives et canalisent utilement la violence pour la transmuer en son contraire: un ciment de camaraderie.

II. AGGRESSIONSTRIEB UND DESSEN RITUALISIERUNG

Von Jean-Jacques Hegg

Der Aggressionstrieb verursacht ein angriffiges, auch zerstörerisches Verhalten bis zur Tötung. Ist er ganz ungehemmt, erscheint er als nackte Gewalt, als Gewaltkriminalität, Terrorismus, Krieg, auch Bürgerkrieg, blutige Revolution, Folter, Seeräuberei, erpreßerische Entführungen, und so weiter. Die ungehemmte Aggression, gewißermassen in ihrer Nacktheit, ist derart zerstörerisch, daß sie sich in der Evolution nie als allgemeines Prinzip hätte durchsetzen können. Sie tritt deshalb meist un gehemmt auf, nach dem Fachausdruck als ritualisierte Aggression. Neben Auslösemechanismen gibt es nämlich auch Hemmungsmechanismen der Aggression.

Nun kommen hauptsächlich zwei Formen der Aggressionsritualisierung vor: die Ausbildung einer Rangordnung und das Territorialprinzip. Die Einseitigkeit der Rezeption besteht nun vor allem darin, daß die Bildung einer Rangordnung stark überschätzt, das Territorialprinzip hingegen unterschätzt oder bagatellisiert wird. Das ist nicht gut, denn die Territorialität mildert die Auswirkungen der Hierarchie.

Bei den Möglichkeiten, aggressive Triebenergien zu ritualisieren und somit einen Beitrag zu einer Psychohygiene der Gewalttätigkeit zu leisten, verdient der Sport besondere Erwähnung. Sportliche Wettkämpfe sind gewißermassen naturnah, daß heißt wenig entfernt vom tierischen Kommentkampf und Verhaltensweisen, die in der Stammesgeschichte der Menschheit einst eine große Rolle gespielt haben. Selbstverständlich sind bei der Größe und Ausdehnung der heutigen Sportbewegung auch in diesem Sinne naturnähere, von entfernteren, zivilisierten, kulturell stärker hochgezüchteten Sportarten zu unterscheiden. Boxen, Ringen oder Fechten, zum Beispiel, sind naturnäher. Golf, Billard oder gar Schach bestimmt zivilisierter. Es ist deshalb anzunehmen, daß die Ausübung einer Sportart aus der ersten Gruppe ein tiefgreifenderes Ausleben des Aggressionstrieb, eine stärkere Entleerung des entsprechenden Triebenergiereservoirs bewirkt. Dennoch sind sicher alle sportliche Wettkämpfe von großer psychohygienischer Bedeutung.

Daß aktiver Sport durch abbau eines möglichen Aggressionstrieb eine psychohygienische Bedeutung hat, ist selbstverständlich und wohl unbestritten. Aber wir haben noch verschiedene weitere ethologische Erkenntniße zu berücksichtigen neben den Tatbestand, daß Sport Kommentkampf zur Feststellung der Rangordnung zwischen den Individuen ist.

1. Menschen bilden Gruppen, in welchen die gewöhnlichen Mitglieder sich mit den Alphas, den Leitfiguren, emotionnell identifizieren. [Siehe Unten]
2. Völker und Nationen sind die gewichtigsten dieser emotionnellen Kollektive.

Der zeitgenößiche Sport hat die größte Bedeutung für das friedliche Zusammenleben der Nationen. Er bildet wirklich und buchstäblich einen Kreigsersatz.

Aber wo der Sportbetrieb zum business wird, entfällt die Identifikationsmöglichkeit ganz. Durch diese Entwicklung verliert der Sport seine psychohygienische Kraft und Fähigkeit, gewaltentschärfend zu wirken.

III. NOTEN UEBER ALPHAS UND OMEGAS

Von Jean-Jacques Hegg

Träger von Alpharollen werden von allen oder den meisten bewundert, geliebt, anerkannt, angehimmelt und beneidet. Omegas hingegen werden genackt, gestichet, schikaniert, verspottet, verarchtet, bemitleidet, sogar gehaßt. Alphas und Omegas sind die Objekte einer positiven beziehungsweise negativen Identifikattion: so möchte ich gerne sein, oder so möchte ich auf keinen Fall sein. Omegas sind das bevorzugte Projektionsobjekt des Gegenteils, des sogenannten Ich-Ideals.

Wer die Alpharolle innehat, besitzt Autorität, und zwar eine natürliche Autorität. In Instutionen kann es nämlich vorkommen, daß statt des formellen Inhabers, zum Beispiel des Präsidenten, ein anderes Mitglied die Alpharolle innehat. Er führt dann allerdings nicht mehr mit natürlicher Autorität, sondern nur noch formalistisch.

Irenäus Eibl-Eibesfeldt unterscheidet statt einer formalistischen und einer natürlichen Autorität eine repreßive oder agonale Dominanz von einer protektiven oder fürsorglichen Dominanz. Protektive Dominanz oder natürliche Autorität haben wir während den stabilen Phasen der Gruppenstruktur, "repreßive Dominanz" in Phasen, da die Gruppenstruktur bereits wackelt oder noch nicht fest etabliert wird.

Auf eine Weise läßt sich sagen, daß der Phallonarzißt eine für die Oberschicht typische Charakterverformung aufweist, die übertriebene Grundzüge der Alpharolle zeigt. Dieser narzißtische Typus wird in der Fachliteratur als "grandios" bezeichnet. Er ist großspurig und im Umgang mit anderen bestimmt und dominant. Vielen grandiosen Narzißten gelingt es, in Beruf oder Gesellschaft einflußreiche Positionen einzunehmen. Aufmerksamkeit und Bewunderung ist diesem Typ wichtiger als Zustimmung.

Der Masochist hingegen ist typisch für die Unterschicht mit Grundzügen der Omegarolle. Der Zwangs- oder Analcharakter wäre die typische Mittelstands- oder Gammaneurose. Die Psychoanalyse deutet den Masochisten so, daß deßen nach außen gerichtete aggressive Triebenergie gehemmt und nach innen, gegen die eigene Person, umgewendet ist, statt nur teilweise gehemmt im Sinne einer Ritualisation oder Sublimierung. Sie wird so in Selbstaggression verwandelt. Der Typ ist aus der Sportpsychologie gekannt: es ist der Trainingsweltmeister, der im Wettkamp ständig scheitert. Die Wißenchaft spricht von Nikephobie.

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